KRETA – Roadtrip – 2021

Kategorien Reisebericht, Reisen

Überblick

Reisezeit 05 – 13 Juni 2021

Kreta ist die größte Insel Griechenlands und eine der beliebtesten unter deutschen Urlaubern. Wir haben uns für Griechenland entschieden, weil es aktuell nicht viele andere Möglichkeiten gibt. Die Pandemie hält die ganze Welt in Atem – und so mussten wir schauen, was überhaupt möglich ist. Und Kreta ist möglich. Ja, ein PCR-Test bei der Anreise ist für die nicht Geimpften notwendig, aber wir sind froh wieder reisen zu können.

Kreta hat mit ihren 254 km Länge wirklich viel zu bieten und es dürfte für jeden Geschmack was dabei sein: ob Strand oder Sightseeing, ob Natur oder Kultur, in Kreta gibt es das alles. Da wären antike Hafenstädte wie Chania und Rethymnon oder spektakuläre Schluchten im gebirgigen Hinterland, aber schaut selbst. Wir haben uns dieses Mal eher für die Natur entschieden.

Anreise

Auf Grund der aktuellen Lage sollen wir schon 3 Stunden vor dem Abflug am Flughafen sein. Wir haben einen Direktflug von Düsseldorf nach Heraklion mit TUIfly  gebucht und haben kein Aufgabegepäck, sondern reisen mit nur je einen Trolley und einer Handtasche. Minimalistisch packen können wir mittlerweile richtig gut.

Mein PCR Test wurde auch problemlos akzeptiert; nicht so einfach ging es mit Nikos Genesenen-Nachweis. Nach zahlreichen Telefonaten, Bildern und Auswertungen sind wir als letzte Passagiere an Bord gegangen. Bei der Ankunft in Griechenland stellten wir fest, dass die Behörden dort wohl mehr Ahnung haben als Deutsche, denn dort haben wir mit den Papieren überhaupt keine Probleme. Voller Vorfreude geht es weiter zur Autovermietung.

Unser Auto hatten wir über check24.de gebucht. Inklusive einer Vollversicherung mit allem drum und dran. So wie immer.

Wir stellen uns an – vor uns zum Glück nur ein Pärchen – und schauen zu, wie die abgefertigt werden. Endlich sind sie fertig und wir rücken auf. Ein netter Mann macht die Papiere fertig, murmelt was von Versicherung, macht paar Kreuze und will das wir unterschreiben. Ha – wir sind doch nicht das erste Mal unterwegs. Auf ein freundliches: Nein, danke! von Niko wird der Blick des Mannes direkt frostig. Er erklärt wie wichtig die zusätzliche Versicherung ist, und wie uneben die Straßen sind, usw. Aber wir bleiben dabei. Danke – aber nein. Dann argumentiert der nicht mehr so nette Mann damit, dass wir von ihm sicher nicht Hilfe zu erwarten haben, wenn etwas passiert. Und wir wären hier nicht in Köln sondern auf Kreta. Wir bedanken uns für den Tipp, schnappen uns den Schlüssel und suchen das Auto- ohne eine zusätzliche Versicherung zu der Vollversicherung.

Es ist schon fast dunkel, als wir an unserem ersten Hotel ankommen. Trotzdem gehen wir erst mal ans Meer – atmen die wunderbare Luft ein und genießen ein paar ruhige Augenblicke bevor wir ein Restaurant für das Abendessen aufsuchen.

 

Zur Feier des Tages wird uns ein Porterhaus-Steak serviert. Kleiner Tipp: vorher nach dem Preis fragen, sonst gibt es eine teure Überraschung.

Tag 2

Nach einem sehr leckeren griechischen Frühstück mit Meerblick geht es ca. 80km weiter nach Rethymno.

Rethymno ist die drittgrößte Stadt auf der Insel. Unser Apartment liegt etwas abseits von der Stadt, hat aber den allerbesten Blick direkt auf das Meer.

Wir spazieren bis zur Altstadt, besuchen eine venezianische Festung – Fortezza – und genießen den ersten Gyros in der Stadt.

 

 

Tag 3

Heute geht es ganz in den Süden Kretas. Es sind nur 30km von ganz oben bis nach ganz unten.  Unser Ziel ist der Preveli Strand. Die Anfahrt mit dem Auto ist dank gut ausgebauter Straßen sehr einfach, nur die Schafe sorgen für eine kleine Unterbrechung.  Fußmarsch vom Parkplatz bis runter an der Strand dauert noch einmal etwa 20 Minuten.  Aber keine Sorge, der schöne Pfad ist gut erkennbar und einfach zu gehen. Und alleine schon der Blick von oben haut einen um.

 

Der angrenzende Palmenwald und der eiskalte Süßwasserfluss, der sich von den Bergen durch die Schlucht bis ins offene Meer zieht, sind ein wahres Highlight für alle Naturfans. Das süße Flusswasser ist übrigens viel kälter als das salzige Meerwasser. Der Sand am Strand von Preveli ist etwas gröber als an dem ein oder anderen Traumstrand Kretas. Nichts desto trotz kannst du dir hier auf deinem Handtuch problemlos ein kleines Nickerchen gönnen und auch Wasserschuhe sind hier absolut überflüssig.

Wir bleiben an diesem wunderschönen Platz noch für ein paar Stunden, allerdings wird es über Mittag richtig voll dort. Zurück geht es dann wieder hoch bis nach Rethymno und dann nach links Richtung Chania. Chania ist eine große Stadt, die wir uns aber gar nicht so genau anschauen. Wir suchen unser Apartment auf und genießen eine leckere Wassermelone auf dem Balkon.

Tag 4

Früh am Morgen geht es weiter zu einem besonders schönen Strand: Seitan Limania Beach. Wer seinen Urlaub nahe Chania verbringt, sollte den atemberaubenden Ausblick auf die Bucht auf keinen Fall verpassen. Zugegeben, lange Strandspaziergänge macht man da nicht, aber es ist trotzdem wunderschön. Mittlerweile ist der kleine Strand auch kein Geheimtipp mehr, deshalb wird es schon schnell voll auf dem kleinen Fleck.

Die Straße bis zum Parkplatz ist recht gut befahrbar, und obwohl wir wirklich früh dran waren, standen schon mehrere Autos auf dem Parkplatz. Der Abstieg zu dem Strand ist nicht einfach. Festes Schuhwerk wäre schon vom Vorteil, aber auch mit Flip Flops und einen starken Mann an der Seite ist es machbar.

Der Platz ist wunderschön und es gibt auch einige Felsen, die zum Springen einladen. Verpflegung gibt es vor Ort nicht und wenn man etwas im Auto vergessen hat, so wird man den Aufstieg wohl nicht unbedingt auf sich nehmen. Wir bleiben dort eine Weile, beobachten Ziegen, die entlang der Felsen klettern und als es uns zu voll wird, wandern wir die Strecke hoch bis zum Auto.

Da es um die Mittagszeit sehr heiß ist, planen wir spontan eine Wanderung ein. Wir fahren mit dem Auto bis zum Eingang der Irini Schlucht, packen uns etwas zum Trinken ein und starten eine Wanderung von 7,5km (in eine Richtung).

Es geht über Stock und Stein umgeben von Felsen, Bäumen und sehr vielen Kräutern. Es duftet alles so wunderbar und wir freuen uns an Gottes wundervoller Schöpfung. Wir brauchen insgesamt 2,5 Stunden bis zum Ende der Schlucht und merken, dass der Weg zurück doch sehr anstrengend werden könnte. Nach einigen Überlegungen rufen wir uns ein Taxi, dass uns zurück zum Auto bringt. Kleiner Tipp an uns selbst – spontane Wanderungen besser genauer planen 🙂

 

Tag 5

Wir fahren weiter Richtung Nordwesten. Erster Halt ist der Falassarna Strand.

Die Landwirtschaft, allen voran Tomaten und Oliven, ist der Haupterwerbszweig in Westkreta. Der Tourismus folgte bis vor einigen Jahren erst an zweiter Stelle. Er hat aber mächtig aufgeholt. Die Bucht wirkt zweigeteilt. In der südlichen Hälfte regieren die Treibhäuser mit den Tomaten, im Norden die Hotels, Tavernen und Strände der Urlauber. Von oben, wenn man die Straße von Platanos hinunterfährt, hat man einen prächtigen Überblick.

Die große Bucht von Falassarna gilt als windig und regenreich. Die Wellen im Meer sind häufig hoch. Und auch bei unserem Aufenthalt dort sind die Wellen wirklich sehr hoch. Einfach mal schwimmen ist gar nicht möglich, eher ein Spiel mit den Wellen. Die Sonne scheint heute den ganzen Tag und da es -wie dort üblich – windig ist, bekommen wir an diesem Tag mächtig Sonnenbrand, obwohl wir uns ein Schirm mit zwei Liegen gemietet haben.

Am Nachmittag fahren wir dann weiter Richtung Balos Strand. Auch wenn die Anfahrt richtig anstrengend sein sollte, wollen wir die Anstrengung gern auf uns nehmen und zum Sonnenuntergang beim Ausblick sein. Ungefähr 30 min brauchen wir mit dem Auto über die Schotterstraße und genießen dabei den Ausblick auf das Meer. Ein paar Ziegen versperren uns zwischendurch den Weg, aber sie weichen dann doch noch zur Seite.

 

Vom Parkplatz müssen wir zu Fuß noch ein wenig weiter wandern. Die Wege sind sehr steinig und bald erreichen wir einen Platz, an dem wir uns hinsetzten und den Sonnenuntergang genießen können.

Großer Gott wir loben dich. HERR wir preisen deine Werke.

Tag 6

Balos ist sicher der am meisten fotografierte Strand auf Kreta, wirklich ein sehr bevorzugtes Objekt der Reiseführer für Griechenland. Deswegen machen wir uns sehr früh am Morgen schon auf den Weg.  Bei dem schon gestern besuchten Ausblick sind wir die ersten und können ungehindert viele Fotos machen und sehen wie die Sonne langsam alles in helles blau verwandelt.

Von diesem Ausblick gehen viele Stufen nach unten an die Lagune. Wir benötigen ca. 30 min für den Abstieg. Noch ist es sehr ruhig hier und wir können uns einen Schirm und zwei Liegen für den Tag mieten.

Die Lagune von Balos hat weißen Sand und exotisch, weißes, leuchtend blaues und türkises Wasser. Das Meer ist sehr seicht und warm. An vielen Stellen hat der Sand eine rosa Farbe von den vielen Millionen zermahlenen Muscheln.

Für uns ist es der bisher schönste Platz hier auf Kreta. Wir sind begeistert und können uns nicht satt sehen an dieser wundervollen Natur.

 

Sehr ungern machen wir uns am späten Nachmittag auf den Weg zurück und fahren weiter durch bis zu unserem nächsten Ziel.

Tag 7 

Elafonissi liegt 76 km westlich von Chania, am südwestlichsten Punk von Kreta. Elafonissi ist ein Rechteck, welches durch das Meer in zwei Teile unterteilt ist und somit den Eindruck erweckt, eine geteilte Insel zu sein.

Der Sand, der seine Farbe von tausenden zerbrochenen Muscheln erhielt, ist an vielen Stellen rosa. An der Bruchstelle der Halbinsel ist das Wasser nicht tiefer als 1 Meter und bildet eine für Kinder geeignete Lagune. Wir können die Lagune sehr leicht überqueren um auf die „Insel“ zu gelangen, denn das Wasser ist sehr seicht.

 

 

Es ist ein wunderschöner Platz und wir bleiben dort eine Weile. Bis zur Mittagszeit kommen Massen an Menschen dort an, die meisten mit großen Bussen die von überall auf Kreta Touren anbieten. Auch wenn man immer noch ein ruhiges Plätzchen finden kann, ist es doch für unseren Geschmack zu überlaufen.

Am Nachmittag fahren wir wieder zurück nach Rethymno. Es ist mit 130km die längste Strecke, die wir an einem Tag zurücklegen.

Tag 8

Eigentlich wollten wir die letzten zwei Tage einfach ausruhen und entspannen. Aber wir sind einfach nicht für stundenlanges Sitzen /Liegen an einem Platz geschaffen. Wir sind zu neugierig auf das Land und die Leute. Also plant Niko eine Überraschung für mich ein – und ich folge ihm voller Spannung ins Auto. Wir fahren wieder ins Landesinnere zu einem kleinen malerischen Dorf mit vielen kleinen Wasserfällen.

Ich liebe ja so kleine alte Dörfer die man nur zu Fuß erkunden kann.

 

 

Dieser Tag war ein wunderbarer Abschluss für eine Reise, die uns wieder einmal so gut getan hat. Wir lieben es zu Reisen – neue Länder zu sehen, neue Kulturen kennen zu lernen aber vor allem Gottes Vielfalt in der Schöpfung zu bestaunen.

Wir haben in 7 verschiedenen Unterkünften übernachtet, die wir alle über www.booking.com gebucht haben, sind mit dem Auto 800km gefahren und sind auch noch täglich 10 bis 20 Tausend Schritte gegangen. Das Essen in Griechenland fanden wir sehr gut und die Menschen, mit denen wir zu tun hatten waren sehr freundlich und zuvorkommend. Besonders der Chef eines Restaurants begeisterte uns mit seiner unkomplizierten und sehr freundlichen Art. Wie so oft in den besuchten Ländern können wir es uns gut vorstellen wiederzukommen.

 

 

 

Egal wie viel du schon weißt, das Reisen lehrt dir immer wieder neue Dinge.

 

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